Projekte

Projekte 2023

Jugendbildungsreise nach Auschwitz und Krakau

Gemeinsam mit dem Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreisjugenddienst Celle haben die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und die Stadt Bergen eine Jugendbildungsreise nach Polen organisiert. Vom 28. Mai bis zum 03. Juni reiste die Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsenener aus Bergen und Umgebung nach Auschwitz und Krakau, um sich dort mit den Schrecken der NS-Geschichte, aber auch mit der polnischen und jüdischen Kultur vor Ort auseinder zu setzen. Die Gruppe hat auch die multikulturelle und faszinierende Großstadt Krakau besichtigt.

Zu den eindruckvollsten Momenten gehörten das Treffen der Gruppe mit Lidia Maksymowicz, einer Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau, sowie die Besichtigung der Ausstellung „Klischees der Erinnerung. Labyrinthe“ von Marian Kołodziej, eines weiteren, inzwischen verstorbenen Überlebenden des Lagers.

In Reflektion- und Diskussionsrunden hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über das Gesehene, das Gehörte und das Erfahrene auszutauschen, um gemeinsam zu verstehen und nach Lehren und politischen Herausforderungen für die Gegenwart zu fragen. Diese Reise wurde pädagogisch und seelsorgerlich begleitet.

Anne-Frank-Friedenstage 2023

Nach den Pandemiejahren fanden die Anne-Frank-Friedenstage wieder in Präsenz statt. Beteiligt haben sich dieses Jahr sechs Schulen: die Anne-Frank-Oberschule aus Bergen, das Christian-Gymnasium Hermannsburg sowie die Schulen aus unseren Partnerstädten Śrem (PL), Szubin (PL), Hendrik-Ido-Ambacht (NL) und Rožnov pod Radhoštěm (CZ). In sechs Tagen haben die Jugendlichen an Workshops in der Celler Synagoge, dem Schloßtheater und der Gedenkstätte Bergen-Belsen teilgenommen und sich dem Leben von Anne Frank sowie der NS-Geschichte angenähert. Gleichzeitig haben sie zusammen mit Sandra Omlor und Moritz Aring, den Theaterpädagog_innen des Schlosstheaters Celle, eine Neuauflage des 1997 in Bergen geschriebenen und aufgeführten Musicals „Liebe Kitty“ vorbereitet und auf die Bühne gebracht. Eindrücke aus der Aufführug finden Sie weiter unten.

Das Projekt wurde im Rahmen einer Kooperation der Stadt Bergen, der Gedenkstätte Bergen-Belsen, der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Schloßtheaters Celle umgesetzt.

Willkommen im WIR” wieder in Bergen!

Erfolgreiche Projekte sollen fortgeführt werden! Nachdem das People’s Theatre aus Offenbach mit Kindern und Jugendlichen aus der Eugen-Naumann-Schule und der Anne-Frank-Oberschule im Vorjahr gearbeitet hat, haben dieses Jahr auch die Kinder aus der Hinrich-Wolff-Schule, der Dahlhofschule und der Grundschule Eversen von der spielerischen und interaktiven Methode der jungen Schauspieler und Schauspielerinnen profitiert.

Die Workshops begannen jeweils mit einer kurzen Animation und einem Theaterstück, welches mittels Moderation erarbeitet wurde. Danach testeten die Schüler und Schülerinen verschiedene Handlungsalternativen. Es wurden Themen wie Ausgrenzung, Vorurteile und Rassismus behandelt, so dass die Schülerinnen und Schüler anhand von realitätsnahen Situationen ein Verständnis für andere entwickelten. In jedem Workshop wurden auf der Gefühlsebene die einzelnen Charaktere der Mini-Dramen beleuchtet. Durch das Ineinandergreifen von Theater und Pädagogik wirken die Inhalte nachhaltig.

Dabei lernten sdie Kinder gewaltfrei zu kommunizieren, Konflikte zu lösen und ein liebevolles Miteinander zu schaffen. Indem sie von klein auf ihre Talente und Fähigkeiten für die Konfliktlösung innerhalb der Klassengemeinschaft einsetzen konnten, wurden sie auf eine altergerechte Art und Weise für demokratische Grundhaltungen begeistert.

© Grundschule Eversen
© Grundschule Eversen
© Dahlhof-Schule Sülze

Wo sich Dunkelheit verbreitet, kann man Wunder leuchten lassen! (Schwarzlichttheater)

Das Schwarzlichttheaterprojekt gegen Rassimus, Intoleranz, Gewalt und für Vielfalt, Zusammenhalt und Austausch richtete sich an Kinder im Alter von 9-13 Jahre und wurde durch die Jugendfreitzeitstätte “Bergwerk” und den TuS Bergen konzipiert und umgesetzt. Das Ziel war eine altersgerechte Auseindersetzung mit dem Thema Rassismus, z.B. durch die frühe Erkennung von Situationen, die Ausgrenzung begünstigen, und eine theaterpädagogisch untermauerte Einübung einer Handlungskompetenz für den Alltag.

Da es sich beim Schwarzlichttheater um einen “Theater aus dem Versteck” handelt, wagten sich auch einige ängstliche Kinder auf die Bühne und konnten sich dort unbeobachtet entfalten. Das Wissen darum, dass sie als Akteure nicht wahrgenommen wurden, verhalf ihnen zu mehr Sicherheit und Experimentierfreudigkeit. Auch das soziale miteinaner wurde gestärkt, denn die kleinen Schauspieler und Schauspielerinnen haben schnell gemerkt, dass ein gelungener Auftritt nur in einer eingespielten, aufeinander bezogenen Gemeinschaft funktionieren kann.

Hier können Sie in eine, durch die Kinder selbst gefilmte Aufführung reinschauen:

© Jugendfreizeitstätte Bergwerk

Lebenszeichen, wir sind auch noch da! (Dokumentarfilm)

Junge Leute werden in der öffentlichen Wahrnehmung mit einem eingeschränkten und defizitorientierten Blick gesehene. Mit dem Dokumentarfilm wollen die Jugendlichen aus dem Jugendforum und der Jugendfreitzeitstätte “Bergwerk,” unterstützt durch den F.G. Wohlde 1976 e. V., Erwachsenen ein realistisches Bild von ihrem Leben und den Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, anbieten.

Die Kamera hat Gespräche von einer Gruppe von Jugendlichen begleitet, die sich für den Film gebildet hat. Teilweise kannten sich die jungen Menschen noch nicht und brauchten eine Kennenlernphase, bevor sie über ihre Ängste, Träume oder Schwierigkeiten sprechen konnten. Auch die Filmmusik stammt von ihnen.

Der Dokumentarfilm wird während diverser Veranstaltungen im Jahr 2024 ausgestrahlt.

Wir gestalten Frieden

Das Projekt der Hinrich-Wolff-Schule Bergen und ihres Fördervereins knüfte an die Anne-Frank-Friedenstage und das Berger Friedensfest an. Dem Wunsch der Kinder, ein kreatives und künstlerisches Projekt durchzuführen, wurde hier nachgegangen und so entstanden über 20 wunderschöne bunte Hocker. Zuerst haben sich die Kinder altersgerecht mit den Themen Krieg, Frieden und Vielfalt kognitiv auseinandergesetzt. Die drauf folgende kreative Phase bat ihnen wiederum die Chance Sprachbarrieren durchzubrechen. So wurden die Meinungen, Ideen und Stimmungen aller Schülerinnen und Schüler, egal welches Sprachhintergrunds, sichtbar gemacht. Da in den Gruppen an gemeinsamen Kunstwerken gearbeitet wurde, haben die Kinder auch geübt, Kompromisse zu schließen. Durch sehr diverse Symbolik rund um den Frieden wurden sie auch für kulturelle Unterschiede sensibilisiert.

In Bergen bewegt sich was! Ein Parcour-Projekt

Das Projekt vom TuS Bergen verfolgte sportliche und soziale Ziele und verlief nach dem Motto “Die Traceure erobern die Stadt!” Das Angebot richtete sich an Kinder und Jugendliche der Klassen 4 bis 10, die durch die angenommenen Herausforderungen, ein Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit fanden und ihr Selbstbewusstsein gestärkt haben.

Parcour steht als niederschwelliger Sport allen offen, unabhängig von kultureller Herkunft, Geschlecht, Leistungsstand und Stil. Vermittelt wurden dabei freundlicher Umgang untereinander, gegenseitiges Helfen und eine konstruktive Auseindersetzung mit Ängsten und Vorurteilen. Dies förderte bei den Kindern auch eine bewusste Wahrnehmung des Sozialraums und sensibilisierte sie hinsichtlich diverser Formen von Diskriminierung.

© Bernd Mill

Social-Skills-Training in Sülze

Mit dem Sozialtraining in allen Grundschulklassen wollten die Dahlhof-Schule Sülze und die Evangelisch-lutherische Fabian- und Sebastian-Kirche ein friedliches und diskriminierungsfreies Lernklima sowie eine respektvolle und für unterschiedliche Bedürfnisse der Kinder sensibilisierte Konfliktlösung fördern. Ein achtsamer und wertschätzender Umgang miteinander soll präventiv gegen Phänomene wie Mobbing und Ausgrenzung wirken. Einbezogen wurden in den Prozess auch die Lehrkräfte, pädagogischen Mitarbeitende und Eltern.

Wünsche für die Zukunft

Unter dem Motto “Wünsche für die Zukuft” nahmen dieses Jahr alle Grundschulen an der Aktion zum Tag der Befreiung vom KZ Bergen-Belsen teil. Schülerinnen und Schüler haben ihre Wünsche auf kleine Wunschzettel notiert. Die Wunschzettel wehten ab dem 12. April für eine Woche an den Friedensbäumen am Kampweg. Wie im Vorjahr bezogen sich die meisten Wünsche auf den Frieden, abgebildet wurden viemals die Regenbogenflagge, das Friedenszeichen und die ukrainische Flagge. Einige Kinder wünschten sich auch Familienglück, ein Zuhause für alle Kinder oder eine saubere Umwelt.

Ricardo rettet den Regenwald (Figurentheater)

Am 21. März 2023 besuchte Ricardo mit seinen Freuden vom Figurentheater „Die Roten Finger“ die Kinder aus den Grundschulen in Eversen und Sülze. Sie begleiteten ihn auf seiner Reise aus dem Regenwald nach Rio, wo er sich für seinen Regenwald eingesetzt hat. In Rio traf er auf den Karneval, auf Straßenkinder und auf den reichen Mr. Richmond, der Ricardos Zuhause aufkaufen wollte. Mit seiner Spielfreude und seinem Gesang traf Ricardo Mr. Richmond jedoch mitten ins Herz und so veränderte er den Lauf der Dinge und auch manche Sichtweise zum sozialen Status und zur Konsumhaltung.

In der Geschichte lernten die Schülerinnen und Schüler, wie sich 1000 Fragen und Spiellust für den Erhalt der Natur und diesoziale Gerechtigkeit einsetzen lassen.

Projekte 2022

Theaterprojekt “Willkommen im WIR!”

Die theaterpädagogischen Trainingsmodule eröffnen mit Hilfe der Methodik des Forum-Theaters einen Raum, in dem die Schüler*innen lernten, sich auf Augenhöhe über tagtägliche Konflikte auszutauschen und die Möglichkeit erfahren, gemeinsam nach Handlungsmuster für ein friedlicheres Miteinander zu suchen.

Die Schüler*innen profitierten vom erlebnispädagogischen Ansatz, der altersgerechten Konfliktbearbeitung, dem wertschätzenden Austausch und die interaktive Entwicklung von Lösungen für dargestellte Konflikte. In den Trainingsmodulen spielt das Publikum die Hauptrolle. So stellte das Theaterteam aus Offenbach sicher, dass alle Kinder und Jugendliche mit viel Freude involviert waren und gleichzeitig auf spielerische Weise das eigene Potential erkennen konnten.

Anne-Frank-Tag 2022

Das Projekt der Jugendbildungsstätte „Anne-Frank-Haus“ in Hambühren Oldau und der Evamgelischen Jugend der Kirchengemeinde St. Lamberti Bergen hat mehrere Tage gedauert und stand in Verbindungen mit dem Weg der Erinnerung in Bergen, das während des Projektes auch teilweise erneuert und bereinigt wurde. Die Jugendlichen begannen die Tage mit einer inhaltlichen Einführung in die historischen Orte der Rampe und der Gedenkstätte Bergen-Belsen. In unterschiedlichen Workshop-Untergruppen begann eine Auseinandersetzung u.a. grundsätzlich mit den Örtlichkeiten, der Biografie von Anne Frank und anderen Personen, die als Kinder und Jugendliche im KZ Bergen-Belsen inhaftiert waren.

Im Anschluss an das Projekt fand ein Familiengottesdienst zum Anne-Frank-Tag in Bergen statt. Mitgewirkt haben hier die Projektteilnehmenden und die Kinderchöre. Letztere haben Stücke aus dem Berger Anne-Frank-Musical gesungen. Die Anne-Frank-Kastanie wurde geschmückt und ein Geburtstagstisch stand bereit, wie es Tradition vor Ort ist.

Pen & Paper “Wagnis Demokratie”

Ein gemeinsames Projekt der Bürgerstiftung Region Bergen, des Jugendforums und der Pen & Paper Gruppe Bergwerk entwickelte ein Pen-&-Paper-Rollenspiel, bei dem die Mitwirkenden fiktive Rollen einnehmen und gemeinsam durch Erzählen ein Abenteuer erleben. Als Hauptspielmittel werden die namensgebenden Stifte und Papier eingesetzt, um die dargestellten Rollen auf Charakterbögen zu beschreiben und Notizen zum Spielverlauf zu machen.

Das in Bergen entwickelte Spiel bringt die spielenden Personen dazu, sich mit politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen und Problemen auseinanderzusetzen. Dabei sollen sie ermuntert werden, für Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Gerechtigkeit und Frieden einzutreten.

In dem Pen & Paper-Spiel „Wagnis Demokratie“ erleben die Teilnehmenden, wie das Verhalten den Verlauf der Geschichte beeinflussen kann. Auch wenn sich das Geschehen in einer Fantasiewelt abspielt, geht es um „reale“ Herausforderungen in einer Demokratie. Wie gehen wir mit unterschiedlichen Privilegien um? Welche Voraussetzungen begünstigen Teilhabe, welche nicht? Fantasy trifft auf Realität!

Grafitti-Workshop “Demokratie braucht Farbe!”

Durch das Projekt haben das Jugendforum und der F.G. Wolde 1976 e. V. die Jugendlichen zu einer Auseindersetzung mit den Herausforderungen animiert, die heute unserer demokratischen Gesellschaft begegnen. Durch das Workshop konnten die Teilnehmenden ihre Lebenswelten künstlerisch mitgestalten und sich ein Stück weit ein eigenes Reich schaffen, das für sie auch ein Schutzraum bedeutet. Farben- und formenreich wurde eine der Wände der Jugendfreizeitstätte Bergwerk bespüht.

Grafitti mit dem Medium Sprühdose bot eine Plattform, über die Themen wir Frieden, Dialog, Mitbestimmung und Toleranz zu reflektieren, ohne dass das Workshop von den Jugendlichen zu sehr als Unterricht empfunden wurde.

©Bernd Mill

Wir schreiben und rappen uns FREI!

Im Rahmen des Rap-Projekts vom Jugendforum und Kulturkreis Bergen e. V. reflektierten die teilnehmenden Jugendlichen die Gefahr des Zerfalls von demokratischen Werten und setzten sich mit dem Thema künstlerisch auseinander. Sie schrieben eigene Texte, die dann musikalisch umgesetzt wurden, und nutzten so die Rap-Musik als ein Sprachrohr für ihre Reflexionen und Meinungen zu den demokaratischen Werten, die das Thema der Workshops waren. Die songproduktion wurde mit einem mobilen tonstudio in der jugendfreizeitstätte Bergwerk ermöglicht.

©Bernd Mill

Hier können Sie auch den gemeinsam im Projekt geschriebenen und produzierten Song “Stille” hören:

© Jugendfreizeitstätte Bergwerk

Die Esskulturen in Bergen – eine Vielfalt die verbindet

Im Rahmen des Projektes „Die Esskulturen in Bergen – eine Vielfalt, die verbindet“, das durch Bergen außer Rand und Band (BaRuB) e. V., die Anne-Frank-Oberschule und das Jugendforum Bergen durchgeführt wurde, entstanden ein Berger Kochbuch sowie ein Video über die Lieblingsrezepte der Schüler*innen der Anne-Frank-Oberschule.

Die Küche von Bergen wird im Kochbuch als all das verstanden, was die Bergerinnen und Berger kochen und essen. Die gesammelten Rezepte sind eine Auswahl aus den Spezialitäten, die die Jugendlichen aus unserer Stadt als ihre Lieblingsgerichte genannt haben. Die Rezeptsammlung ist auch ein Spiegel der Vielfalt unserer Stadt.

Weiterhin nahmen die Jugendlichen an mehreren Kochworkshops teil und lernten so die Vielfalt der Koch- und Esskulturen in unserer Stadt kennen.

Unser Kochbuch können Sie HIER lesen und auch herunterladen. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre und beim Nachkochen. Guten Appetit!

Das Video mit den Lieblingsrezepten der Klasse 7a der Anne-Frank-Oberschule finden Sie HIER.

Kinoprojekt „Belebung einer jungen Film- und Kinokultur in Bergen“

Ein gemeinsames Projekt des Jugendforums und des Kulturkreis Bergen e. V. entstand aus der Überzeugung, dass Filme Menschen verbinden und fest zum Bestandteil jeder Kultur und Identität gehören. Dabei kann das gemeinschaftliche Erlebnis einer neu belebten Kinokultur Verbindungen schaffen, Diskussionen auslösen und zu einem Meinungsaustausch führen.

Von diesen Gedanken ausgehend, haben die Jugendlichen des Jugendforums mehrere Kino-Veranstaltungen vorbereitet, über soziale Kanäle und Flyer beworben und vor Ort durchgeführt. Die Filmauswahl bestand aus einer vielfältigen Mischung: Blockbuster haben ein breites Publikum gewonnen. Pädagogisch wertvolle Filme, die Themen wie Cybermobbing, Diskriminierung, aber auch Chancen(un)gleichheit oder Armut behandeln, gab es ebenfalls darunter. Im Anschluss an die Filme haben die Jugendlichen in einer kleinen Talkrunde über die Filme gesprochen.

©Bernd Mil

Theaterprojekt “Heute bilden, was morgen zählt”

Das theaterpädagogische Projekt der Anne-Frank-Oberschule und des People’s Theatre aus Offenbach wurde mit allen vier achten Klassen der Oberschule durchgeführt. Dabei ging es um Themen wie Freundschaft, Prüfungsangst, Teamwork, aber auch Ausgrenzung und Mobbing. Mit Hilfe von Theaterelementen wurden Konflikte aus dem Schulalltag behandelt und gemeinsam mit den Klassen Lösungsansätze entwickelt und auch szenisch von den Schülerinnen und Schülern gespielt.

Ein besonderer Faktor war zudem, dass junge Akteure sich für die Zielgruppe eingesetzt haben und der Zugang durch eine altersbedingte Nähe geschaffen wurde. Dadurch, dass sie selbst Migrationsgeschichte haben, waren die Schüler und Schülerinnen an der OBS, die ganz viele Nationen vertreten, recht angetan.

©Katharina Hoopmann

Jüdisches Leben in Celle

Das gemeinsame Projekt der Celler Synagoge und der Grundschulen in Eversen und Sülze bat den Kindern die Möglichkeit an, mehr über die jüdische Kultur und das Judentum früher und heute zu erfahren und die sehr aktive Celler Gemeinde mit ihrer langen, in unserer Region tief verwurzelten Geschichte kennen zu lernen. Auf eine altersgerechte Art und Weise wollen wir den Reichtum und die Vielfalt der jüdischen Kultur in das Bewusstsein der Kinder rücken, die Berührungsängste reduzieren und das Interesse für diesen Teil unserer Identität und Geschichte wecken.

Der für die meisten Kinder abstrakte Begriff „Judentum“ wird mit eigenen Erfahrungen, Bekanntschaften, konkreten Geschichten und Orten befüllt und belebt. So wollen wir die Kinder für die Vielfalt unserer Gesellschaft sensibilisieren und zeigen, dass ihre Umgebung kulturell bei weitem viel komplexer ist, als sie es vielleicht noch vermuten. Auf diese Art und Weise werden Vertrautheit und emotionelle Nähe erzeugt, hoffentlich auch Verständnis ud Akzeptanz. Gleichzeitig dürften die Treffen in der Synagoge Denkstoff für den Alltag liefern, im Kontakt mit den Mitschülerinnen und Mitschüler, die selbst in unserer kleinen Kommune vielen Konfessionen und Religionen angehören.

© Grundschule Eversen

Lichter auf den Schienen

Das Projekt der St.-Lamberti-Gemeinde in Bergen, der AG Bergen-Belsen und der Evangelischen Jugend Bergen förderte eine freiwillige Auseindersetzung der Jugendlichen mit der lokalen Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus. Die Teilnehmeden befassten sich mit der Biographie von Marion Blumenthal-Lazan, einer Holocaust-Überlebenden, wurden dadurch für Themen wie Rassismus und Ausgrenzung sensibilisiert und haben die abschliesende Gedenkveranstaltung “Lichter auf den Schienen” am 15. April, dem Befreiungstag vom KZ Bergen-Belsen, organisiert.

©Sonja Winterhoff

Projekte 2021

Schulverein Hinrich Wolff-Schule: Soziales Lernen

Pandemiebedingt rückte das soziale Lernen in den Fokus der Schule und wurde in drei Jahrgängen fest im wöchentlichen Stundenplan verankert. Das Pilotprojekt sollte die Kooperationsfähigkeit und das soziale Miteinander der Schülerinen und Schüler stärken. Sie erlernten Strategien, um kooperativ und erfolgreich im Team zu arbeiten, sensibel auf Ungerechtigkeiten zu reagieren sowie Ausgrenzung und Diskriminierung zu erkennen und denen entgegenzuwirken.

Das Schulklima hat sich dank dem Pilotprojekt verbessert. Dies geschah nicht zuletzt, weil das Thema Vielfalt bei den Schülern und Lehrenden in den Vordergrund rückte und sie für ein kompromisorientiertes und verständnisvolles Miteinander sensibilisiert wurden. Viele Lehrkräfte entschieden sich außerdem im Laufe des Schuljahrs, sich im Bereich der gewaltfreien Kommunikation weiterzubilden.

Schulverein Hinrich Wolff-Schule & Bergwerk: Wir bauen unsere Traumstadt

2015 wurden die britischen Militäreinheiten aus Bergen abgezogen. Seitdem befindet sich die Stadt Bergen in einem städtebaulichen Umbruch. so wurden zum ersten mal auch Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren gefragt, was in Bergen passieren soll, damit der Alltag schöner, friedlicher, gerechter wird. Die Kinder haben eine Traumstadt konzipiert und dabei die alltäglichen Lebensprozesse der Erwachsenen spielerisch erfahren sowie demokratische und soziale Zusammenhänge kennen gelernt.

Am Projekt nahmen im Rahmen der Projektwochen im Ferienpass und später an einer regelmäßigen AG der Hinrich-Wolff-Schule über 50 Kinder teil. Es entstand eine Traumstadt mit 20 Modellen, jeweils mit erstaunlich viel Aussagekraft und Ideen, an deren Umsetzung die Politik tatsächlich denken könnte.

CVJM, Anne Frank Haus Oldau u.a.: “Weg der Erinnerung” digital

Im Rahmen des Projekts wurden entlang des Weges der Erinnerung in Bergen Schilder mit Text und QR-Codes aufgestellt. Weiterhin haben die Jugendlichen zusammen mit einem profesionellen Layouter eine Webseite aufgebaut, auf der die Besicherinnen und Besucher unter anderem die Audiospuren zum Leben der Verfolgten Yvonne Koch finden können. So haben sich die äußerst motivierten Jugendlichen mit der lokalen Geschichte des Holocausts und des NS-Regimes auseinadergesetzt und mit ihrer Arbeit dazu begetragen, dass auch andere Menschen einen einfacheren Zugriff auf dieses Wissen erhalten.

Die im Anschluss an das Projekt geplanten Präsenzveranstaltzungen konnten pandemiebedingt nicht stattfinden.

Die Einzelmaßnahme wurde von AG Bergen-Belsen, der Gedenkstätte Bergen-Belsen, der St.Lamberti-Gemeinde Bergen (evangelische Jugend Bergen) und dem Anne-Frank-Haus Oldau konzipiert und durchgeführt.

Heimatverein Bergen, Bergwerk, Jugendforum Bergen: Aufregung in Bergen. Fremde Wesen bereichern unsere Stadt. Escaperooms.

Für die Dauer der Sommerferien wurden im Römstedthaus zwei Escape Rooms aufgebaut sowie eine Schnitzeljagd quer durch Bergen organisiert. Bereits an den ersten zwei Wochenenden nahmen über 200 Spieler*innen die Herausforderung an. Bei den Rätselabenteuern wurden Flucht und Vertreibung thematisiert – sowohl die Fluchtbewegung Richtung Deutschland in den letzten Jahren als auch die Ereignisse nach 1945. Das Projekt machte auf diese Art und Weise auf die Lebenssituation der Geflüchteten von heute und früher aufmerksam und förderte Verständnis und Solidarität sowie Toleranz und interkulturelle Kompetenz.

Entwickelt und durchgeführt wurde das Projekt vom Jugendforum Bergen, der Jugendfreizeitstätte Bergwerk, dem Heimatmuseum Bergen und Umgebung e. V. Die Jugendliche übernahmen dabei alle Aufgaben, von den Recherchen zu den Hintergründen, über die Entwicklung von Rätseln und die Ausstattung der Räume bis zur Betreuung der Spiele an den Wochenenden.

Bürgerstiftung Region Bergen & Jugendforum: Nachhaltig und gesund ernähren in Bergen

Gesunde, fair und nachhaltig produzierte Lebensmittel sollen das Recht aller Menschen sein. Doch gerade der Klimawandel zeigt, dass weder Ressourcen noch Kosten einer industriellen Lebensmittelproduktion gleich verteilt sind. Das Projekt des Jugendforums Bergen und der Bürgerstiftung Region Bergen thematisierte die Regionalität der Lebensmittel, das Problem langer Transportwege, der angestrebten Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit in der Produktion sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen, die im engen Verhätnis zu all diesen themen steht.

Die Mitglieder des Jugendforums haben sich eigenständig mit den Themen Hochbeete, saisonales und regionales Gemüse und ausgewogene Ernährung vertraut gemacht. Dann haben sie auch eine Budgetplanung übernommen, Planungsgespräche mit den Projektteilnehmer*innen geführt und verschiedene Angebote eingeholt, sowie Bestellungen aufgegeben. Die Grundschulkinder haben wiederum die Produktion vom lokalen, gesunden Gemüse vom Hochbeetbau, über die Aussaat und Pflege, bis zur Ernte begleitet.

In Anlehnung an das Projekt plant die Stadt Bergen im Jahr 2022 eine Konferenz zur gesunden und nachhaltigen Ernährung.

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Jugendforum Bergen, Begleitausschuss: Outdoorkino, “Der schwarze Nazi”

Am Samstag, den 03. Juli 2021 um 20:30 Uhr veranstalten die Gedenkstätte Bergen-Belsen, der Begleitausschuss und das Jugendforum Bergen auf dem Heisterkamp Sportplatz einen Kinoabend unter freiem Himmel. Gezeigt wurde die Komödie „Der schwarze Nazi“ aus dem Jahr 2016. Mit dem Kinoabend endete in Bergen das Programm im Rahmen der Aktionswochen Vielfalt im Landkreis Celle. Als Vorfilm wurde ein Trailer über alle Veranstaltungen im Stadtgebiet Bergen gezeigt. Ziel der Kooperationspartner_innen war es, auch in Covid-19-Zeiten durch den Ansatz einer Erlebnispädagogik zu gesellschaftlichen Fragen aufmerksam zu machen, zu sensibilisieren und darüber zu sprechen. Es gab auch im Anschluss der Veranstaltung diverse Gespräche und Austausche zu unterschwelligem und offensichtlichem Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft. An der Veranstaltung haben ca. 60 Personen teilgenommen.

Projekte 2020

Dorfleben e.V. & Kita Eversen: Jung trifft alt – früher und heute

Begegnungen besonderer Art fanden zwischen Großeltern und Kindern der Kita Eversen statt. Insgesamt fanden vier gemeinsame Aktionen statt, besonders im Freien, bei denen Jung und Alt spielerisch mehr übereinander erfuhren, voneinander lernten und sich austauschten. Es wurden zu Themen, die alle verbinden und interessieren, gemeinsam gesprochen: Leben in der Natur, Geschichten und Märchen, Essen und Umgang miteinander. Durch die positiven Rückmeldungen von Großeltern und Kindern wird beabsichtigt, dieses Angebot weiterhin anzubieten.

TuS Eversen/ Sülze e.V. & Aspik: Der Skater Park verbindet Generationen

Im Rahmen der Umgestaltung bzw. Erweiterung des Skater Parks in Sülze sollten Jugendliche eine entscheidende Rolle spielen: Gemeinsam mit Jugendlichen wurden das Projekt und die Inhalte geplant. Mit Erwachsenen haben Jugendliche handwerklich gearbeitet. Und, Jugendliche entschieden sich für ein Graffiti-Motiv, wozu ein Graffiti-Workshop organisiert wurde. Jugendliche haben ihr Projekt in Austausch mit Erwachsenen umgesetzt. Das ehrenamtliche Engagement von Jung und Alt in diesem Projekt hat gezeigt, dass der Skater Park tatsächlich Generationen verbindet.

TuS Eversen/ Sülze e.V.: Ferien-Fußballschule

Sport verbindet, besonders Jugendliche. Es fördert den Teamgeist, fordert den Einzelnen heraus und motiviert als Erlebnis die Gemeinschaft. Jugendliche treffen sich im Sport, tauschen sich aus, erleben zusammen, lernen mit Erfolgen und Niederlagen umzugehen. Hinzu kam, dass die Corona-Situation eine große Herausforderung für alle war. Die Ferien-Fußballschule wurde vom 18. bis 20. September 2021 umgesetzt. Es haben 27 Kinder und Jugendliche teilgenommen. Über dieses Erlebnis tauschen sich die Kinder und Jugendliche bis heute noch aus. Das war auch mitunter das Ziel.

Schulverein Eugen-Naumann-Schule: Schlichten früh lernen

In der Zeit von August bis Dezember 2020 trafen sich einmal in der Woche Schüler_innen der ersten bis vierten Klasse unter Leitung einer Sozialpädagogin in einer Streitschlicher_innen-AG. Dabei wurden ihre kommunikativen Fähigkeiten trainiert, ihr Selbstbewusstsein gestärkt und eigene Interessen erkannt und formuliert. Es erfolgte eine Ausbildung der Schüler_innen zu Streitschlichter_innen. Diese Streitschlicher_innen werden in Zukunft besonders wachsam und ansprechbar an der Schule sein.

Jugendforum & Bürgerstiftung Region Bergen: Bäume pflanzen für den Frieden

Die Mitglieder des Jugendforum Bergen hatten die Idee, an 75 Jahre Frieden zu erinnern. Auch waren die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit immer wieder Anlass von Gesprächen und Diskussionen zwischen ihnen. So gestalteten sie mit der Bürgerstiftung Bergen und mit Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie ein Projekt, das aus zwei Teilen bestand: eine Baumpflanzaktion und eine Steinaktion. Zunächst wurden 30 Obstbäume ausgesucht, die auf dem Kampweg gepflanzt werden sollten. Es war den Jugendlichen wichtig, dass zum einen ein Ort ausgesucht wird, den viele Menschen sehen, um Öffentlichkeit zu schaffen und um damit zu sensibilisieren. Die Obstbäume werden durch die Früchte immer wieder Anlass für Austausch geben. Bäume stehen für Leben und Frieden; und unterstützen eine nachhaltige Umwelt. Das Jugendforum Bergen hat ferner über 40 Personen in Bergen (darunter vor allem Geschäftsinhaber_innen und Vereine) gefragt: Was verstehen Sie unter Frieden? Diese Antworten wurden auf Steinen graviert. Im Dezember 2020 wurden alle Obstbäume gepflanzt und erste, gravierte Steine in den Boden gelegt. Eine Weiterführung des Projektes ist für Frühling 2021 geplant.

Projekte 2019

Jugendforum Bergen & Gedenkstätte Bergen-Belsen & Stadt Bergen: Festival der Vielfalt, 24. August 2019

Unter dem Motto „Ja zu Vielfalt, Respekt und Toleranz, Nein zu Rassismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit” fand am Samstag, 24. August 2019, von 17.00 Uhr bis 1.00 Uhr auf dem Heisterkamp in Bergen das Festival der Vielfalt statt. Es war das erste Festival dieser Art und unter dem Motto in Bergen. Die teils weit angereisten Bands spielten live für Vielfalt – Kopfecho aus Düsseldorf, Antillectual aus den Niederlanden, wonach wir suchen aus Leipzig, Morning Lake aus Hamburg, Circus Rhapsody und Aliens Incognito aus Berlin. Fünf Infostände boten Möglichkeiten zum Austausch und Gespräch (Friday`s for Future, Jugend Rettet, Buntes Haus, Jugendforum, Gedenkstätte Bergen-Belsen). Ca. 200-300 Gäste zählte das Festival.

Förderverein Kita Neuer Weg e.V.: Umsetzung der Kinderrechte als Grundlage der Demokratie

In Kooperation zwischen dem Caritas Verband und der Kita Neuer Weg hat im April 2019 das Projekt zur Umsetzung des Kinderrechts auf Beteiligung als Grundlage der Demokratie gestartet. 43 Vorschulkinder haben die Chance gehabt ebenso ihre Fähigkeiten eigene Interessen zu vertreten weiterzuentwickeln, wie auch andere Meinungen zu akzeptieren. In Begleitung einer Sozialpädagogin und ihren Erzieherinnen haben die Kinder in 3 Gruppen vielfältige Kooperationsformen kennen gelernt. Spielerisch haben sie sich damit auseinandergesetzt, Gesprächsregeln zu vereinbaren. Sie haben Diskussionen geführt, eigene Gedanken und Gefühle formuliert und mehr Verantwortung für eigenes Handeln übernommen. Die Kinder haben erlebt, dass es wichtig ist, gemeinsam Entscheidungen zu treffen und vieles demokratisch abzustimmen. Eine große Herausforderung ist es für alle Beteiligten gewesen, Kompromisse auszuhandeln und zu akzeptieren, dass die eigene Meinung und der eigene Wunsch auch mal keine Mehrheit erhält. Nach 11 Wochen haben alle Kinder die Erfahrung mitgenommen, dass es sich lohnt, sich aktiv zu beteiligen und ein Auge und ein offenes Ohr für andere zu haben.

Bergwerk & Gedenkstätte Bergen-Belsen: Jugendtage “Kunst und Demokratie”, 7.-10. Oktober 2019

Die Teilnehmer_innen sollten künstlerisch darstellen, wie sie sich ein demokratisches Miteinander vor Ort vorstellen und wünschen. Während der Kunsttage 7.-10. Oktober 2019 in der Gedenkstätte Bergen-Belsen und im Bergwerk nutzten die Teilnehmer_innen ihr kreatives und kommunikatives Potenzial zur Gestaltung verschiedenster Kunstwerke. Die jeweiligen Werke entstanden durch eigene Meinung, eigene Entscheidungen, durch Austausch mit den anderen Teilnehmer_innen und Teamarbeit. Die Kunstwerke wurden abschließend in einer Vernissage im Stadthaus in Bergen der Öffentlichkeit präsentiert. Es nahmen 16 Jugendliche zwischen 13 und 27 Jahre an den Kunsttagen teil.

Bürgerstiftung Region Bergen: Theaterprojekt: „ Spurensuche” – Was für ein Mensch willst Du sein?

Schüler_innen besuchen zwar die Gedenkstätte Bergen-Belsen, die Auseinandersetzung mit dem Thema Euthanasie geht jedoch selten in die Tiefe. Genau damit beschäftigt sich das Theaterprojekt „SPURENSUCHE – Was für ein Mensch willst Du sein?“ mit Schüler_innen aus München Haar. Dieses Theaterprojekt wurde im Rahmen der Aufarbeitung der NS-Zeit im Unterricht entwickelt. Die Bürgerstiftung Bergen organisierte ein Programm für dieses Theaterprojekt in Bergen. Die 9. und 10. Klassen der Anne Frank Oberschule in Bergen und des Christian Gymnasiums in Hermannsburg haben mitgemacht. Am 18. Mai 2019 wurde das teils interaktive Theaterstück im Stadthaus Bergen gespielt.

Caritasverband Celle Stadt und Land e.V. in Kooperation mit Hinrich-Wolff-Schule & Eugen-Naumann-Schule: Kinderrechte.

Kinder sollten ihre Rechte kennenlernen und sich als Gemeinschaft verstehen. In jeder Klasse der beiden o.g. Grundschulen sind Klassenräte entstanden, in denen Konflikte, Sorgen, Wünsche und alle Belange des Schulalltags zum Ausdruck kamen. An den beiden Grundschulen sind Schulräte geschaffen worden; aus jeder Klasse saß ein Kind jeder Klasse als Stellvertreter_in im Schulrat. Hier ging es um Themen, die die ganze Schule betrafen, um eine ganzheitliche Kommunikationsstruktur zu schaffen. Eine AG “Kinderrechte” klärte zudem weiter zum Thema auf. Durch dieses Projekt konnten besonders die Sozialkompetenzen der Kinder geweckt und angewandt werden.

Projekte 2018

Eine Welt der Vielfalt, Caritasverband Celle Stadt und Land e.V in Kooperation mit der Hinrich Wolf Schule und der Eugen Naumann Schule

Im Projekt “Eine Welt der Vielfalt” sollten Vorurteilen und Ausgrenzungen entgegengewirkt werden. Im Rahmen von didaktisch und methodisch vielfältig gestalteten Gesprächskreisen und Gruppenangeboten sollten Kinder der hiesigen Grundschulen sowie deren Eltern Problem- und Konfliktlösungsstrategien erarbeiten, um sich in die Gemeinschaft einbringen zu können und um verstärkt zu partizipieren. Eine der primären Zielgruppen sind Kinder und deren Eltern, die sozialpädagogische Unterstützung benötigen, um teilzuhaben, und rumänische und bulgarische Kinder, die erst kürzlich zugezogen sind. Durch die Begleitung der Kinder und deren Eltern wird zu einem besseren Miteinander im jeweiligen Lebensumfeld beigetragen, Partizipation gefördert und damit die Entwicklung eines Demokratiebewusstseins unterstützt. Die Arbeit fand in den Räumlichkeiten der hiesigen Schulen im außerschulischen Zusammenhang und im Rahmen einer aufsuchenden Arbeit zu Hause statt.

„Wie wollen wir in sozialen Netzwerken miteinander umgehen?“ , Elternverein Anne-Frank-Oberschule

Unter der übergeordneten Frage “Wie wollen wir miteinander leben?” stellt sich gerade für Jugendliche, deren Kommunikation auch über soziale Netzwerke stattfindet, die Frage “Wie wollen wir online miteinander umgehen?” Durch Vermittlung von Medienkompetenzen, im Rahmen von acht Workshops (Modulen), wurden Jugendliche der 6., 7. und 8. Klassen für einen respektvollen, rücksichtsvollen, und verantwortungsvollen Umgang miteinander sensibilisiert. Konflikte in bzw. bedingt durch soziale Netzwerke sollen entschärft werden, Erscheinungen wie Cybermobbing verhindert werden. Die Persönlichkeit des Jugendlichen wurde gestärkt und es wurde auf eine Chancengleichheit durch Medienkompetenz, auch im Sinne von Teilhabe, hingearbeitet. Ziel ist im Anschluss an die Workshops eine Anlaufstelle zum Thema “Umgang mit Medien/ Cybermobbing” einzurichten, die regelmäßig von Jugendlichen frequentiert werden soll. Weiterhin fand im Rahmen der Einzelmaßnahme eine begleitende Elterninformationsveranstaltung statt. Die Umsetzung des Projektes erfolgte in der unterrichtsfreien Zeit an der Anne Frank-Oberschule.

Demokratiebildung durch Erlebnispädagogik, Gedenkstätte Bergen-Belsen und Bergwerk Bergen

Im Rahmen des Projektes haben durch erlebnispädagogische Gruppenangebote Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene demokratische Kompetenzen erlernt. Ein Ziel war es, dass die Teilnehmer_innen durch demokratisches Handeln Gruppenentscheidungen treffen können (z.B. Wie überwinden wir den Parcours als Team?) und sich aktiv einbringen. Jeder sollte an Entscheidungsprozessen teilhaben. Kompetenzen und Ressourcen sollen aufgegriffen und geschult werden, um eine innere Haltung zum demokratischen Handeln zu fördern. Teamfähigkeit, interkulturelle Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeit und Selbstwirksamkeit wurden gefördert – Kompetenzen, die für demokratische Prozesse wichtig sind. Inhalt dieses Projektes sind Elemente aus dem Hochseilgarten mit dem Schwerpunkt Baumklettern. In Teams erarbeiteten die Jugendlichen Strategien, wie sie mit herausfordernden Situationen im Hochseilparcours gemeinsam umgehen. Dafür wurde das nötige Equipment angeschafft und sechs Personen absolvierten eine Ausbildung mit Schwerpunkt “Aufbau hoher Seilelemente”.

Mutige und besondere Geschichten aus Bergen, Gemeinde der Eziden in Bergen e.V.

Im Rahmen des Projektes wurden Interviews über Geschichten, die in Bergen und den 13 Ortschaften erlebt wurden, zusammengetragen. Die Geschichten wurden in Ton und/oder Schriftform festgehalten. Ziel war es, mutige und besondere Geschichten der Ortschaften zu finden, die zivilgesellschaftliches Engagement aufzeigen. Letzteres ist wichtig, um für (demokratische) Werte einzustehen und diese zu schützen. Ferner schaffen Geschichten auch einen Zusammenhalt und ein Miteinander. Viele Selbstverständlichkeiten von heute sind Errungenschaften von damals und Produkt von Engagement der Menschen vor Ort. Diese sollen sichtbar gemacht werden. So sollen auch heute Respekt und Gleichberechtigung anerkannt werden. Es wird ein Heft herausgegeben. Ferner wird die digitale Fassung der Geschichten in 2019 an öffentlichen Orten in Bergen und Umgebung zu sehen sein.

Tag der Vereine “Verein(t) in Bergen, Jugendforum Bergen, Gedenkstätte Bergen-Belsen und Stadt Bergen

Das Ziel des “Tag der Vereine” unter dem Motto “Verein(t) in Bergen” war es, den Vereinen in Bergen die Möglichkeit zu geben, sich und ihr Engagement vorzustellen. Am Tag der Vereine am 26. August 2018 wurden von Vereinen Stände aufgebaut, um sich und das Vereinsleben einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Ferner fand ein Bühnenprogramm statt, an dem z.B. ezidische Klagelieder vorgetragen wurden und Tanzgruppen ihr Können zeigten. Der Tag hat Vereinsakteure motiviert, mit anderen Vereinen und Menschen in intergenerationellen und interkulturellen Kontexten als Bergener zusammen zu kommen. Vereinsmitglieder haben durch die Aufmerksamkeit eine Wertschätzung erfahren. Zum anderen haben die Mitmenschen erfahren, welche Vereine in Bergen bestehen und welche Angebote diese haben. Es sollte Interesse am Vereinsleben geweckt und gestärkt werden. Beim Tag der Vereine kamen Vereine und Bürger_innen in einen Austausch und konnten Gespräche und Diskussionen führen. Der persönliche Austausch kann immer interessant und motivierend sein. Durch ein vielfältiges Programm wurden alle in Bergen angesprochen. Das Bewusstsein für Engagement, Vielfalt und Selbstwirksamkeit konnte mithilfe der Aktion gefördert werden.

We4All, Evangelischer Jugendverband St. Lamberti

Im Rahmen des Projektes wurden durch erlebnispädagogische Gruppenangebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Demokratiekompetenzen und soziale Kompetenzen wie z.B. interkulturelle Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit gefördert. Ein Ziel war es, dass die Teilnehmer_innen durch demokratisches Handeln innerhalb der Gruppe/ eines Teams zusammenarbeiten, Entscheidungen treffen und eigenes Verhalten innerhalb eines Teams reflektieren. Inhaltlich wurden im Rahmen von Seminareinheiten und anderen Begegnungen (u.a. bei der Begleitung von Jugendgruppen, Konfirmandengruppen und im Kontext von Integration) verschiedene Methoden, mithilfe derer man oben dargestellte Kompetenzen fördern kann, eingesetzt. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene Hilfsmittel angeschafft und eingesetzt. Es wurden unterschiedliche Gruppen angeleitet, Aufgaben zu bewältigen und gemeinsam mit Herausforderungen umzugehen. Im Team beraten die Workshop-Teilnehmer_innen wer welche Funktion einnimmt, wer sagt, wer wann was macht und wer welche Hilfestellung geben muss. Diese Abstimmungsprozesse werden von Teamern begleitet und ggf. unterstützt. Im Nachgang werden Teamverhalten, Zusammenarbeit und gesammelte Erfahrungen reflektiert.

Ausbildung Demokratiekoordinator_innen in Bergen, Partnerschaft für Demokratie und Institut für Didaktik der Politik

Einladung_Demokratiekoordinatoren-Ausblidung

Workshoptag an der Anne Frank Oberschule, Partnerschaft für Demokratie

Am 25. Juni 2018 wurde von der Partnerschaft für Demokratie in Kooperation mit der Anne Frank Oberschule ein Workshoptag für die 8. Klassen der Anne Frank Oberschule organisiert.

Workshop I
Rechtsextremismus in der Region – was tun?
Referentin: Vera Hilbich, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus für Demokratie Niedersachsen Regionalbüro, WABE e.V.
Unterstützt vom Landespräventionsrat Niedersachen

Workshop II
Cyber-Mobbing: Medienkompetenz trifft Gewaltprävention
Referenten: Jonas Mehmke und Christian Schulenburg, Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen

Workshop III
Was sind die Unterschiede zwischen Islam, Islamfeindlichkeit und Islamismus?
Referent: Jannik Veenhuis

Workshop IV
Wir sind verschieden – na und?!
Referentinnen: Katharina Dietrich, Anti-Bias Werkstatt Berlin und Katrin Wolf, freie Mitarbeiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen

Unterstützung der Projektwoche “Ökologischer Fußabdruck” an der Anne Frank Oberschule, 9. Klassen

Im August 2018 wurde die Projektwoche der 9. Klassen der Anne Frank Oberschule zum Thema “Ökologischer Fußabdruck” von der Partnerschaft für Demokratie in Bergen unterstützt. Es wurden Interviewpartner gefunden. Auch die Schüler_innen befragten Bürger_innen in Bergen. Die Interviews wurden zusammengetragen und an öffentlichen Orten (im Oktober 2018 vor dem Stadthaus Bergen und auf dem Marktplatz) im “Bergen sprich mit mir-Mobil” der Gedenkstätte Bergen-Belsen gezeigt, in welchem auch von den Schüler_innen erarbeitete Plakate zu sehen waren.

Besuch der Gedenkstätte Bergen-Belsen mit einer Gruppe von Geflüchteten aus Bergen

Projekte 2017

Bergener und ihre Wurzeln – Unser Bergen e.V.

In Raum Stadt Bergen wurden acht Tiefeninterviews zum Thema „Woher kommen wir?“ geführt. Dabei geht es um die Herkunftsgeschichten und die Ankunft in Bergen. Es wurden Fragen zum historischen, kulturellen und religiösen Hintergrund zusammengestellt. Diese acht Personen kommen aus verschiedenen Kulturkreisen und umfasst Menschen von 25- über 90 Jahren. Die Ansprache der potentiellen Interviewpartner_innen erfolgte über eigene Netzwerke und Bekanntschaften in Bergen. Die Interviewgespräche wurden in Bild und Ton aufgezeichnet und wurden in etwa 1-2 Stunden lang. Die Interviews wurden von zwei Personen geführt: eine Journalistin mit Erfahrung und einem Studienrat. Der Verein „Unser Bergen e.V.“ hat bereits vor Monaten erste Erfahrungen mit dem Führen von Interviews zu Lebenswelten mit einigen wenigen Bergener gesammelt. Einige Teile dieser Interviews wurden in Zügen in der Lokalzeitung veröffentlicht. Das hohe Interesse an dem Thema aus der Öffentlichkeit hat Unser Bergen e.V. motiviert, ein eigenes Projekt hieraus zu machen. Ziele sind: Informationen über Mitbürger_innen in Bergen, Kennenlernen; Vielfalt schätzen lernen.

Eziden & Ezidentum – Wissen wer wir sind in Bergen,  Gemeinde der Eziden e.V.

Um zum einen besonders junge Eziden in ihrem Identitätsbewusstsein zu stärken, und zum anderen über das Ezidentum aufzuklären, wurde ein Bücherbestand zum Ezidentum und zu Fragen der Integration der Eziden in Deutschland erworben. Mithilfe der Bücher soll zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Gesellschaft angeregt werden (durch z.B. Gesprächskreisen und Diskussionen in den eigenen Räumlichkeiten). Ferner sollen auch  alle Interessierten in Bergen (besonders Schulen fragen immer wieder nach Geschriebenem zum Ezidentum) in Form eines mobilen Bücherstandes und im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen Hintergründe zum Ezidentum erlesen können. Das Interesse der Mehrheitsgesellschaft, über die Eziden mehr zu erfahren, ist sehr hoch. Es wurden Bücher in deutscher, kurdischer und englischer Sprache angeschafft. Ziele sind auch: Vorurteile abbauen, Toleranz fördern, Fremdenfeindlichkeit vorbeugen.

Bergen spich mit mir! – Gedenkstätte Bergen-Belsen, in Kooperation mit AG Bergen-Belsen e.V.

Ein Pferdeanhänger wurde zu einer mobilen Medienstation umgebaut. Kurz-Interviews mit Bewohner_innen der Stadt zum Thema Geschichte und Gegenwart, Migration, Miteinander und Toleranz werden hierin abgespielt. Besucher_innen können ihre Meinungen oder Ideen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen im Mobil ebenso kund tun. Der mobile Hänger kann für diverse Themen genutzt werden und soll interessierten Vereinen u.a. auch zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt soll Bewohner_innen und Besucher_innen der Stadt für aktuelle gesellschaftliche Fragen sensibilisieren. Die Empathiefähigkeit, gerade junger Menschen, für Geflüchtete soll gefördert werden. Der Anhänger war im Jahr 2018 an verschiedenen (öffentlichen) Orten in Bergen zu besuchen.